Selfcare – gut für sich sorgen in Zeiten der Veränderung

Leben ist naturgemäß wechselhaft und dynamisch. Die Kunst besteht darin, sich zu diesen Wechselfällen anpassungsfähig zu verhalten, die anrollende Welle mutig zu surfen, statt sich von ihr überrollen zu lassen und eine Sicherheit einzuklagen, die es nicht geben kann.

Sie besteht darin, lebendig zu sein.

Dabei können wirksame Selfcare-Praktiken helfen, die auf eine nachhaltige, ressourcenstärkende Selbstwirksamkeit zielen und ein Abrutschen in negative Stimmungen und selbstschädigende Verhaltensweisen verhindern können – Lebenskunst jenseits von Konsum (Verbrauch, Verzehr).

Selfcare – gut für sich sorgen in Zeiten der Veränderung
  • Achtsamkeit
Zwischen Reiz und Reaktion gibt es einen Raum. In diesem Raum haben wir die Macht, hier können wir unsere Reaktion wählen. In dieser Wahl sind wir frei, in ihr liegt unser Wachstum. (Viktor Frankl)

Achtsamkeit im Alltag ermöglicht ein ruhiges Verbleiben im Gegenwärtigen und damit mehr Präsenz, Gelassenheit und Effizienz bei dem was wir tun. Achtsamkeit in Krisen wirkt Panik und Aktionismus entgegen, ermöglicht Besonnenheit und einen Fokus auf wertegeleitetes, entschiedenes, sinnvolles Handeln.

  • Authentisch leben
    heißt, ein eigenes Leben zu haben, das sich nicht vorrangig an den Erwartungen anderer ausrichtet bzw. sich nicht primär vom Leben der Anderen leiten lässt, sondern von den eigenen Werten und Commitments. In einer starken authentischen Haltung ist man nicht so leicht aus dem Gleis zu werfen und hat den Mut, selbst zu denken, Neues auszuprobieren und eigene Wege zu gehen.
  • Dankbarkeit
„Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind“. (Francis Bacon)

Aufrichtige Dankbarkeit bestätigt und entfaltet einen Zustand der Fülle, des Beschenktseins und echter Verbundenheit. Gerade in Krisenzeiten ist es deshalb eine gute Entscheidung, seinen Fokus statt auf Mangel und Verzicht dankbar auf Fülle zu richten und diese auf solche Weise zu fördern (Matthäus-Effekt). Die positive Wirkung von Dankbarkeit verflüchtigt sich allerdings, wenn sie funktionalisiert wird, d.h. wenn sie erwartet wird oder wenn man sich „zu Dank verpflichtet“ fühlt.

  • Empathie
    Empathie ist die Fähigkeit, in Beziehung zu sein und Mitgefühl zu empfinden – auch mit sich selbst. Empathie verbindet Menschen untereinander jenseits ihrer Ansichten, Gefühle und Überzeugungen. So kann sie die wohltuende Erfahrung vermitteln, dass – etwa im gelungenen Gespräch - mehr entstehen kann als der bloße Austausch von Informationen.
  • Vergeben
    Vergeben ist ein Akt der Lösung und Befreiung, der Erleichterung und der Selbstermächtigung. Es ist ein gutes Mittel, mit einer Vergangenheit, die in die Gegenwart hemmend und trübend hineinwirkt, aktiv abzuschließen und energieraubenden Ballast abzuwerfen.
  • Humor
    Humor als Ausdruck und Selbstbehauptung des freien Geistes, der sich durch negative Umstände nicht zerstören lässt, hat nichts Oberflächliches oder Leichtfertiges, sondern im Gegenteil Tiefe, Wissen und Verstehen.
  • Genießen
    Die Freuden des Lebens auskosten: was Genuss verspricht, ist individuell verschieden. Ein gutes Essen, im Dialog mit der Kunst, Sport, in der Liebe, ein inspirierendes Gespräch, die Natur erleben ... Eine Krise folgt auf die nächste, irgendwas ist immer – kein Grund, aufzuhören lebendig zu sein.