Resilienz

Jeder Mensch sucht nach Halt. Dabei liegt der einzige Halt im Loslassen. (Hape Kerkeling)
  • Wie halte ich in Ungewissheit, Krisen und unter Druck stand und erschließe mir Handlungsspielräume?
  • Wie kann ich auch in unsicheren Lebenssituationen ein gutes Leben führen?
  • Ich fühle mich nur noch getrieben und vernachlässige, was mir wichtig ist und was mir wirklich guttut.
    Wie kann ich das ändern?
  • Wie komme ich aus dieser diffusen Unzufriedenheit mit meinem Leben heraus?
  • Immer wieder stoße ich an die gleichen Grenzen. Wie kann ich das lösen?
  • Wie kann ich mit Zukunftsangst umgehen und zuversichtlich und entschieden leben?
  • Wie kann ich selbst meine Ressourcen nachhaltig stärken? Wie kann ich Selfcare leben?
Die Welle surfen, statt sich von ihr überrollen zu lassen

Balance – Stabilität – Flexibilität

Resilienz meint die Fähigkeit, unter Druck, in turbulenten Lebenssituationen, in krisenhaftem Geschehen oder in transformatorischen Prozessen

  • Stabilität zu bewahren durch Aktivierung eigener Kraftquellen und Fähigkeiten

sowie darüber hinaus

  • die Fähigkeit, Herausforderungen und Krisen als Schub für persönliches Wachstum und Weiterentwicklung zu erkennen und zu nutzen.

Oft wird Resilienz auch als das Immunsystem der Seele bezeichnet.

Der Begriff stammt ursprünglich aus der Physik und bezieht sich auf die Fähigkeit eines Materials, auf äußere Einwirkung elastisch zu reagieren, d.h. trotz des Stresstestes seiner Verformung seine ursprüngliche Form - mittels flexibler Anpassung – dauerhaft bewahren zu können.

Das Gegenteil von Resilienz ist Vulnerabilität (Verletzlichkeit).

Die Resilienzforschung geht davon aus, dass eine stabile Bindungserfahrung und ein intaktes soziales Umfeld in der Kindheit grundlegend für gute Resilienz im Erwachsenenalter sind. Doch auch wenn diese Voraussetzungen nicht gegeben sind, ist es zeitlebens möglich, Resilienz bei sich auszubilden und psychische Widerstandskraft zu erwerben.

Und darin liegt das Gute: Resilienz ist kein Schicksal und nur wenigen besonderen Menschen gegeben, sondern prinzipiell von jedem Menschen erlernbar. Man kann sie entdecken, einen Sinn für sie entwickeln und sie trainieren wie einen Muskel. Und genauso wie ein Muskel verliert sie an Kraft und Wirkung, wenn sie nicht aktiviert und geübt wird.

Wozu Resilienz?

  • In all den unausweichlichen Veränderungen, Krisen und existentiellen Herausforderungen, die unser Leben für uns bereithält, bietet Resilienz die Grundlage unserer psychischen wie körperlichen Gesundheit, stärkt Persönlichkeit und Rückgrat.
  • Im Alltag schützt Resilienz uns gegen das Stranden in Burnout und Sucht, bewahrt uns vor einem energieraubenden und unbefriedigenden Leben und ermöglicht einen ressourcenstärkenden, nachhaltigen Lebensstil.
  • In unbekanntem, unübersichtlichem und unsicherem Fahrwasser bietet Resilienz Stabilität durch freiheitlich flexibles Agieren - im Gegensatz zu gelernten dominanten Bewältigungsstrategien, die in Krisensituationen meist an ihre Grenzen geraten und sich als unwirksam erweisen.
  • Mit Schlüsselkompetenzen wie Akzeptanz und Anpassungsfähigkeit, Eigenverantwortlichkeit, Lösungs- und Zukunftsorientierung ist Resilienz Voraussetzung für eine agile Haltung, die zukünftig immer mehr an Bedeutung gewinnen wird.
  • Es geht um Krisenkompetenz: die Fähigkeit, herausfordernde Veränderungen mittels persönlicher und sozialer Ressourcen zu meistern und zugleich als Anlass für die eigene persönliche Entwicklung zu nutzen, oder anders gesagt …

… geht es um die Kompetenz für einen zuversichtlichen und aktiven Umgang mit der Dynamik der Welt, mit Unsicherheit und Risiko – die Welle zu surfen, statt sich von ihr überrollen zu lassen.

Sicherheit ist vor allem Aberglaube. Das Leben ist entweder ein kühnes Abenteuer oder gar nichts. (Helen Keller)

Strategien der Resilienz

Sich im Ungeborgenen geborgen wissen (Pablo Picasso)

In meinen Beratungen und Coachings geht es um die Sensibilisierung und Mobilisierung von Resilienzkompetenzen, damit sie zur Verfügung stehen, wenn es darauf ankommt. Und zugleich geht es immer auch um die Kunst des „guten Lebens“ und einer nachhaltigen, ressourcenstärkenden und wirklich befriedigenden Selbstwirksamkeit.

Die folgenden ineinandergreifenden Strategien spielen dabei eine zentrale Rolle. Bei welcher Strategie wir auch ansetzen – die anderen wirken immer mit hinein.

  • Verbundenheit
    - vor allem mit sich selbst, mit anderen Menschen, mit der Natur und allem Lebendigen, mit dem großen Ganzen - mit förderlichen Energien, mit einem Netzwerk, einem Team ... aber auch mit den eigenen Werten und dem eigenen Tun ... Das Gegenteil von Verbundenheit ist Resonanzlosigkeit, Vereinzelung und Isolation und gehört zu den großen Ängsten des Sozialwesens Mensch. Eine gute Verbundenheit ist die Voraussetzung dafür, loslassen zu können und sich in neues Terrain zu wagen.
  • Akzeptanz
    Das Annehmen von nicht (mehr) Änderbarem ist die zentrale Kompetenz für freiheitlich flexibles Agieren und öffnet die Tür für Neues. In unserer radikal und disruptiv sich verändernden Welt des 21. Jahrhunderts wird die Fähigkeit zu Akzeptanz und Anpassung zu einer Schlüsselkompetenz.
  • Wertegeleitete Ziele verfolgen
    Ein persönlicher Werte-Kompass ist unverzichtbar, um in schwerer See den Kurs zu halten. Werte sind dauerhaft gültige Richtungsziele: Sie geben Motivation und mobilisieren Energie, sie weisen die Richtung in unbekanntem und unsicherem Fahrwasser und sie verleihen dem Handeln Sinn.
  • Selbstwirksamkeitserfahrung
    Resilienz bedeutet, sich schwierigen Verhältnissen oder Ereignissen nicht hilflos ausgeliefert zu fühlen, sich durch sie lähmen oder langfristig aus der Bahn werfen zu lassen, sondern gerade mit dem Druck leben und selbstbestimmt agieren zu können - die Opferrolle zu verlassen, Verantwortung für sich zu übernehmen und die eigene Würde zu wahren.
  • Selbstakzeptanz und Selbstvertrauen
    Resiliente Selbstakzeptanz bedeutet einfach, sich selbst wirklich anzunehmen und anzuerkennen, wie man ist: mit seinen Stärken und unvermeidlichen Fehlern - ohne sich jedoch weder mit dem einen noch dem anderen zu identifizieren. Aus der Gewissheit, immer schon mehr zu sein als seine Niederlagen, aber auch seine Erfolge, kann Selbstentwicklung und echte Meisterschaft erwachsen.
  • Die Krise als Entwicklungs-Schub wahrnehmen
    Die Königsdisziplin: es geht um die anspruchsvolle Leistung eines Perspektivenwechsels von Verlust zu Gewinn.
  • Optimistische Grundhaltung
    Der Dynamik des Lebensprozesses mit Zuversicht begegnen und den Fokus halten, und das insbesondere in schwierigen Lebenslagen: resilienter Optimismus ist das Gegenteil eines bequemen „Schönwetter-Optimismus“.